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Nürnberger Nachrichten
November 2004
Seifen-Installation und Schaukelpferd
Kaspar-Hauser-Ausstellung zeigt Werke rund um Findling - Fortsetzung der Leukämiehilfe
 

Von Kollagen über Skulpturen bis hin zu einer ungewöhnlichen Installation präsentiert die Ausstellung „Kaspar Hauser 3 mal zeitgenössisch", die am kommenden Freitagabend, 5. November, eröffnet wird, spannende und vielschichtige 'Werke dreier ganz unterschiedlicher Künstlerpersönlichkeiten.
Die Ausstellung wird veranstaltet vom Rotary Club im Rahmen seiner bereits angelaufenen KasparHauser-Wochen, mit denen eine Typisierungsaktion zur Hilfe für Leukämiepatienten unterstützt wird. Gezeigt werden zum Teil eigens für diesen Anlass gefertigte Werke der Nürnberger Künstler Ruth Zadek, Christian Rösner und Manfred Schaller.
Zur Bewältigung der Herausforderung, die die künstlerische Umsetzung des Themas bedeutet, wählten sie ganz unterschiedliche Ansatzpunkte. „Die gezeigten Werke gehören sicher mit zum Besten, was bisher zu diesem Thema geschaffen worden ist", schwärmt der Hauser- und Kunstspezialist beim Pressegespräch.

Lebenslauf

Eine Chronologie der bekannten Lebensphasen des „Findlings von Nürnberg" beschreibt die Kunstpädagogin und freischaffende Künstlerin Ruth Zadek mit einer Kollagenserie aus zum Teil fragmentarischen Fotografien, Zeichnungen und Fundstücken. In Analogie zum Lauf der Jahreszeiten gesetzt, beschäftigt sich die eigens zur Ausstellung geschaffene Reihe über den engeren thematischen Bezug hinaus mit dem permanenten Zyklus von Holz nähert sich der Bildhauer Christian Rösner dem Thema. Unfreiheit und gesellschaftlicher Absturz sind seine Schwerpunkte. Besonderes Augenmerk wird auf sein geheimnisvolles Schaukelpferd aus Holz zu richten sein, dessen Bezug zu Kaspar Hauser Spielraum für viele spannende Interpretationen lässt.

Auf Hauser-Festspielen

Mit seinen Kaspar-Hauser-Arbeiten war er bereits auf den diesjährigen Hauser-Festspielen in Ansbach vertreten, ebenso wie der dritte Aussteller, der Graphiker und freie Künstler Manfred Schaller mit seinem „Kaspar-Hauser-Memorial". Diese in der Anordnung variable Installation verschiedenfarbiger Seifen und Gipsabdrücke mit dem Hauser-Konterfei - eingelegt jeweils in eine Seifenschale - hat vielschichtigen Symbolwert. Sie steht für Vergänglichkeit wie auch als „Mandala der Unschuld" und wird im Kunstraum einen besonderen Blickfang darstellen. Ferner stellen zwei Papierarbeiten - einmal gegenständlich; einmal abstrakt - seine Sicht auf das Thema dar.

Alle Werke stehen zum Verkauf. Es sind entweder Unikate oder sie existieren nur in geringen Auflagenzahlen. Des Weiteren können drei Werke in einer Auktion am Ende des Abend ersteigert werden. Die drei Künstler stiften jeweils eines ihrer Werke zugunsten der Leukämiehilfe, so dass der Gesamterlös dem guten Zweck zukommt. Da die Aufrufpreise weit unter Marktwert liegen, besteht die seltene Gelegenheit, Kunst preisgünstig zu erwerben. Die Veranstaltung wird umrahmt von musikalischen Beiträgen der Saxophonistin Ariane Ranger und dem Pianisten Philipp Tögel.

 

 

Nürnberger Nachrichten 11.09. 2004
Mit Bezug auf Kaspar Hauser Leukämie-Aktion fortgeführt
Rotary Club lädt zu Benefizwochen -
Konzert, Stadtrundgang in Ansbach

Schon mit seinem Auftauchen am 26. Mai 1828 in Nürnberg schied Kaspar Hauser die Geister. Die einen hielteri ihn für einen Betrüger, die anderen für ein bemitleidenswertes Geschöpf. Bis heute hat sich an dieser Auffassung nichts geändert.Der Theorien über Hauser gibt es viele und die Untersuchungen nehmen auch 171 Jahre nach seinem Tod am 17.12.1833 kein Ende.
 

Die Kaspar-Hauser-Wochen sind ebenfalls eine Benefizveranstaltung. Eintrittsgelder werden gespendet, da alle Mitwirkenden auf die üblichen Honorare verzichten. Sollten die Einnahmen der Wochen über den fehlenden Betrag der Juni-Aktion hinausgehen, sind weitere Typisierungen von möglichen Spendern geplant. Unterstützung finden die Rotarier beim Kunst- und Kulturverein, der Volkshochschule und der Stadtbibliothek.
Kaspar Hauser ist geradezu symbolisch für die Aktion, denn mit der Knochenmarkspende haben Leukämiepatienten eine Chance auf ein neues Leben. Bei Kaspar Hauser ermöglichen DNAAnalysen mittlerweile die Chance auf eine Anerkennung als Erbprinz von Baden.
Das 1996 großspurig vom Spiegel verkündete Ergebnis einer DNA-Analyse, dass es keine Verwandtschaft zum Haus Baden gibt, gilt durch weitere Untersuchungen als widerlegt. Aber auch hier scheiden sich die Geister.
Dennoch: Das kurze Leben des Kaspar Hauser und sein Erscheinen in der Öffentlichkeit faszinieren auch heute noch.

Am 5.November um 19:30 Uhr befasst sich eine Vernissage mit Kaspar Hauser zeitgenössisch, Malerei, Grafik, Skulptur, Kunstedition, Künstler: Christian Rösner, Manfred Schaller, Ruth Zadek.