Woyzeck

 

Woyzeck

Die große Halle des
Nürnberger Z-Baus in der Frankenstraße
kommt zu neuen Ehren.
„Das Theaterprojekt" hat den ehemaligen Kino-Saal, in dem sonst Partys und Konzerte stattfinden, als Theaterhaus entdeckt und bringt Büchners Woyzeck-Fragment auf die  Bühne.

WOYZECK - Bühnenbild

Wenn sich ein gutes Dutzend Leute zusammentut, um ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen, ist das erst mal nichts besonderes. Wenn sie es aber - abgesehen von einem „kleinen Zuschuss der Stadt" - auf eigene Kosten und vorerst ohne Gage tun, muss eine ganze Menge Idealismus und Enthusiasmus im Spiel sein. Und selbst das reicht nicht aus: „Wenn man wenig Geld hat, braucht man umso mehr Fantasie und Improvisationstalent", sagt die Schauspielerin Maja-Maria Ludwig, die im vergangenen Sommer zusammen mit dem Mimen Nikolaus Struck und dem Kulturschaffenden Klaus Mallwitz in Nürnberg „Das Theaterprojekt" aus der Taufe gehoben hat.

WOYZECK - Bühnenbild   WOYZECK - Bühnenbild

Seit September basteln die Drei zusammen mit acht weiteren Schauspielerkollegen im Z-Bau an ihrem Startprogramm „Woyzeck" - Maja-Maria Ludwig, einst Mitglied des Jungen Theaters Nürnberg, in der Rolle der Marie, Mallwitz als Woyzeck. Struck, ebenfalls Ex-Mitglied beim Jungen Theater und OB-Kandidat für „Die Guten" bei der Kommunalwahl 2002, übernahm die Regie, die er allerdings kurz vor der Premiere wegen Krankheit an seinen Assistenten Björn Ballbach abgeben musste.

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Vor und auf der äußerst sparsam, aber sinnvoll eingerichteten Bühne von Manfred Schaller zeigt das Ensemble in guter Einschätzung der eigenen Möglichkeiten weniger das soziale (Psycho-)Drama der als medizinisches Versuchsobjekt benutzten und von seiner Umwelt gedemütigten Kreatur Woyzeck. Es will den Blick vielmehr auf die ganz private Tragödie der Menschen Franz und Marie richten.

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Videoprojektionen sorgen für überraschende Bilder (und werfen zugleich Fragen auf), die Sprache des BüchnerWerks hat die Truppe vom Hessischen befreit. Das auf knapp zwei Stunden gestreckte Stück selbst soll zeitlos sein. Insgesamt zehn Aufführungen sind geplant, einige sollen noch dazukommen, unter anderem vor Schulklassen. Später will das Team mit „Woyzeck" auf Tour gehen - ein bisschen Geld muss schließlich reinkommen. Für den Blick in die Zukunft ist bei aller Premieren-Anspannung dennoch Zeit: Bram Stokers „Dracula" ist für Oktober geplant.

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www.dastheaterprojekt.de